Hans-Werner
Sahm wurde 1943 in Lodz/Polen geboren. Seine Kindheit verbrachte er
in Seeg im Allgäu, eine Landschaft, zu der er sich auch heute
noch stark hingezogen fühlt.
Bis Ende der siebziger Jahre arbeitete er in einem
Forschungsinstitut als diplomierter Dokumentar. In jener Zeit betrieb
er das Drachenfliegen als Symbol für seinen Wunsch nach Freiheit.
Mit diesem Sport - für ihn mehr Kunst als Sport - wollte er
ausbrechen in neue Welten des Erlebens.
Mit einer speziellen Acryl-Lasurtechnik geht Sahm
zu Werke, um seine Bilder zu schaffen.
Er nähert sich der Natur, ohne sich ihrer zu
bemächtigen. Er stellt sich und uns, die Betrachter, in ein
Spannungsfeld, in dem uns die Natur zum einen vertraut erscheint,
zum anderen in ihrer Unnahbarkeit bewußt wird. Hans-Werner
Sahms Bilder lassen die Phänomene Raum und Zeit erfahren. Die
Helligkeit des Lichtes, die Kraft und Gewalt der Natur sind das
zentrale Thema in allen Bildern. Sie fungieren nicht als Allegorie,
sondern wirken in ihrer Unmittelbarkeit, über die Sinne. Aber
nicht ungebrochen stellt sich die Natur dar. Die Bilder werden verstärkt,
ver-rückt, Stimmungen irritiert durch Visionen. Die Sehnsucht
nach Freiheit und gleichermaßen Geborgenheit, die Suche nach
einem "Fluchtpunkt", einem "Refugium", die Hoffnung
beherrschen die Bilder, ohne daß diese den Grund, die Ursache
dieser Sehnsüchte verschweigen.
Hans-Werner Sahm hat den Mut, die Visionen in ihrer
Bildhaftigkeit zu belassen.
Die Eindringlichkeit seiner Bilder liegt gerade
in ihrer einfachen, da so unmittelbaren, Bildsprache. Man kann sich
ihrer nicht entziehen. Man wird in einen Empfindungssog hineingezogen,
der Begriffe wie Freiheit, Licht, Weite und Geborgenheit erfahrbar
macht - vielleicht auch nur mehr noch erinnern läßt.
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